Abteilung Triathlon
12. Juni 2023

Berlin oder Madrid – Hauptsache Triathlon

Nach dem Vize-Europameistertitel im Duathlon in Norditalien im März stand nun eigentlich der kontinentale Dreikampf bei Anke Lakies vom VfL Oldesloe auf dem Programm. Während zu Hause schönstes Sommerwetter herrschte, regnet es in Madrid teilweise sehr stark.

Eine Stunde vor dem morgendlichen Start um 8 Uhr wurde spontan der Triathlon in einen Duathlon umgewandelt. Der Grund war leider weniger banal, wie bei Ankes jüngeren Vereinskollegen kürzlich in Brunsbüttel, wo die Schwimmbeckensanierung nicht rechtzeitig abgeschlossen werden konnte. Durch den nächtliche Starkregen sind tote Ratten aus der Kanalisation in den Schwimmsee gespült worden. Aufgrund der schlechten Wasserqualität wurde zur Sicherheit der Athleten das Schwimmen untersagt. Kurzfristig wurde dann die Laufstrecke völlig verändert. Eine Herausforderung für den Veranstalter: Die Laufschuhe der Athleten standen alle 4 km entfernt, wo sie bereits am Vorabend abgestellt werden mussten. Kurzerhand wurden 500 Paar Laufschuhe am Königlichen Palast eingesammelt und den Aktiven zum Start in den Parque Casa de Campo ausgehändigt.

Nun hieß es für Anke Lakies also auf die 500 Meter Schwimmstrecke zu verzichten und stattdessen 2 Kilometer zu laufen. “Ohne Schwimmen finde ich ja gut, aber ich wusste nicht, ob das mit meinem Bein gut geht”, erklärt die Oldesloerin, die aktuell Knieprobleme plagen. Danach ging es über 20 km mit 150 Höhenmeter auf dem Rennrad durch den Park, bevor abschließend noch einmal 4,21 Kilometer zu Fuß auf dem Programm standen. Anke kam nach 1:05,49 Stunden als 4. vor toller Kulisse am Palacio Real, der Residenz des spanischen Königs – übrigens dem größten königlichen Schloss in Europa – ins Ziel. Und ließ damit 18 Konkurrentinnen hinter sich. Europameisterin wurde die Britin Jacqui Phillips in 1:03,07 Stunden.

Der 4. Platz ist für die 56-Jährige nicht undankbar, denn durch eine Knieentzündung erfolgte in den letzten 8 Wochen so gut wie kein Lauftraining. „Unter diesen Bedingungen ist das Ergebnis besser als erwartet,“ so Anke Lakies. Durch die nun folgende weitere notwendige Laufpause musste die Oldesloerin die Teilnahme bei der Heim-WM in Hamburg Mitte Juli leider schweren Herzens absagen.

In einer anderen europäischen Hauptstadt ging an diesem Wochenende ein anderer Triathlet vom VfL Oldesloe an den Start. Thomas Reher absolvierte in Berlin seinen 2. Triathlon über die Olympische Distanz und benötigte dafür 2:53,24 Stunden. 2 Runden drehte er über insgesamt 1.500 Meter Schwimmen in 44:29 Minuten um die Insel der Jugend in der Spree. Danach ging es in 1:20,20 Stunden zu seinem Highlight über 40,44 km auf die enge Rennradstrecke mit anspruchsvollen Kurven und Wenden. “Hier ist das Windschattenfahrverbot aufgehoben, da kommt echtes Renngefühl auf, mit echtem Gewühl und eigener Taktik”, so der Stormarner, der über die abschließende 9,3 Kilometer Laufstrecke 48:35 Minuten benötigte und damit 6. in seiner Altersklasse (TM60) wurde.



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